Review: Ascension

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Ascension auf DVD und Blu-ray
(c) 2014 Syfy Media, LLC / Studiocanal

Ascension lockte einst mit einem vielversprechenden Konzept und einem guten Cast, angeführt von Tricia Helfer und Brian Van Holt. Lange Monate nach dem Aus der Serie erscheint Ascension nun auf DVD und Blu-ray und bietet Sci-Fi-Fans eine spannende Abwechslung zum üblichen Weltraumkonzept.

Darum geht es in Ascension

Das Raumschiff Ascension brach in den 60er Jahren in den Weltraum auf. Mit an Bord einige der intelligentesten Wissenschaftler, die die USA zu bieten hatten. Das Ziel der Mission ist es, andere Planeten zu bevölkern. Eine solche Reise dauert aber Jahrzehnte. Deshalb leben zu der Zeit, an dem der Zuschauer in die Handlung einsteigt, bereits die Generationen 2 und 3 an Bord der Ascension.

Als das Schiff den Point of no Return nahezu erreicht hat, stirbt an Bord eine junge Frau unter tragischen Umständen. Während die meisten davon ausgehen, dass es sich um einen Unfall handelte, beginnt der XO damit, Mordermittlungen anzustellen. Er geht der Frage nach, weshalb die Frau umgebracht wurde, während es auf dem Schiff allmählich unruhig wird, Intrigen hochbrodeln und auffliegen und offensichtlich wird, dass immer mehr Menschen am Ziel der Mission zweifeln.

Kritik zu Ascension

Ohne auf eine allzu spoilerlastige Wendung eingehen zu wollen, die so manchen Zuschauer überraschen wird, gibt es dennoch einiges zu Ascension zu sagen.

Die Serie bietet ein völliges neues Konzept. Gerade beim Einstieg in die ungewöhnliche Sci-Fi-Serie fällt auf, wie erfrischend anders sie ist. Da gibt es Kleidung im Stile der 60er Jahre, die Technik wirkt zwar modern, erinnert in ihrem Erscheinungsbild aber ebenfalls an längst vergangene Zeiten. Und Themen wie eine Zweiklassengesellschaft sind brandaktuell, ohne zwanghaft in die Serie gequetscht zu wirken.

In diesem, aber auch in zahlreichen weiteren Beispielen, behandelt Ascension moralische Themen, ohne dabei wie eine hängengebliebene Schallplatte zu wirken, die immer dieselbe Leier wiederholt. Statt des erhobenen Fingers eines Moralapostels sieht der Zuschauer deshalb Menschen in einer äußerst schwierigen Situation.

Da zweifelt die Jugend am Sinn des Lebens und prangert an, dass sie nie gefragt wurde, ob sie auf dem Schiff sein möchte. Da gibt es ein Verfahren, mit dem die genetisch kompatibelsten Paare erörtert werden. Und da wird streng vorgeschrieben, wer wann ein Kind haben darf. Diese Themen werden weder am Rande behandelt, noch fühlt es sich danach an, sie mit der Moralkeule eingebläut zu bekommen.

Durch diverse Wendungen wird früher oder später aber auch klar, dass der Begriff Ascension nicht den Aufbruch oder Aufstieg der Menschheit zu den Sternen beschreibt, sondern einen Handlungsstrang, der Episode für Episode deutlicher ins Zentrum der Aufmerksamkeit gelangt. Dabei machen die Charaktere glaubhafte Entwicklungen durch, auch wenn sich dem ein oder anderen womöglich gelegentlich der Gedanke aufdrängt, dass in den 60er Jahren gewiss noch nicht die Technik existierte, um ein solches Schiff zu bauen. Zum Glück handelt es sich um Sci-Fi, was dann wiederum dabei hilft, die Serie zu genießen, die sich ihre eigene Welt aus Geschichte, Zukunft, Technik, Mysterien und Lügen aufbaut und all das geschickt zu einem Konstrukt verknüpft, das zu unterhalten weiß.

Insgesamt kann Ascension mit seinem Konzept überzeugen, was es umso trauriger macht, dass der Eventserie keine Serienorder folgte. Denn das ist der größte Kritikpunkt an der kurzweiligen Serie: Die Handlung wird direkt unterbrochen. Keiner der Handlungsbögen wird abgeschlossen. Es wirkt fast, als hätte man die Serie einfach von der einen auf die andere Episode unterbrochen. Im Gegensatz zu manchem Cliffhanger erscheint das Ende von Ascension noch abrupter, was insbesondere deshalb so bedauerlich ist, weil man mit der Eventserie zwar auf eine Serienbestellung hoffte, es aber eben auch nicht mit Gewissheit wusste. Etwas runder hätte man die Sache dann zumindest doch hinbiegen können.

Tricia Helfer in Ascension

Wie bereits in Battlestar Galactica und einigen weiteren Serien spielt Tricia Helfer auch in dieser Serie einen eher undurchsichtigen Charakter. Und darin ist sie wie immer richtig gut. Nie weiß der Zuschauer, was man von Viondra erwarten darf. Gegen Ende der allzu kurzen Serie hat man hingegen allerhand Ideen, was Viondra aushecken mag.

Ryan Robbins in Ascension

Als Security Officer hat Ryan Robbins hier zumindest gelegentlich gut zu tun. Zumeist stößt er zwar zu den Charakteren der Hauptdarsteller hinzu, um seinen Input zur Sache zu bieten. Aufgrund der diffizilen Lage, in der sich sein Charakter allerdings befindet, bekommt Robbins hier immerhin auch die Gelegenheit, in dem ein oder anderen Charaktermoment zu glänzen.

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