Spoilerfreies Review: Star Wars: Das Erwachen der Macht

2
Star Wars: Das Erwachen der Macht Offizielles Poster
Star Wars: Das Erwachen der Macht Offizielles Poster - (c) Disney / Lucasfilm Ltd.
Star Wars: Das Erwachen der Macht
Star Wars: The Force Awakens
Kylo Ren (Adam Driver) with Stormtroopers
Ph: David James
©Lucasfilm 2015

Dieser Film ist wohl der, auf den nicht nur Sci-Fi-Fans schon lange sehnsüchtig warten. Doch was erwartet den Kinogänger in der Vorstellung? Kann er die Erwartungen erfüllen? Oder bleibt ein fader Beigeschmack, wie es vielen Fans einst nach Episode 1 erging? Ich durfte den Film in der Pressevorführung sehen. In diesem spoilerfreien Review erfahrt ihr also, auf was ihr euch gefasst machen könnt und ob sich das Kinoticket lohnt! Natürlich bleibt alles spoilerfrei!

Die Story von Star Wars: Das Erwachen der Macht

>Was wir bislang grob über die Handlung von Star Wars: Das Erwachen der Macht wussten, bewahrheitet sich. Dabei gibt es mehrere Handlungsstränge, die ineinander greifen.

Da gibt es natürlich zum einen die Suche nach Luke Skywalker (Mark Hamill), der seit langem spurlos verschwunden ist. Dessen Hilfe wird aber dringend benötigt. Deshalb hat es sich General Leia Organa (Carrie Fisher) zum Ziel gesetzt, Luke zu finden.

Dieser Handlungsstrang erklärt natürlich bestens, warum Skywalker in Sachen Marketing mit Abwesenheit glänzte. Die Story ist sehr gut erklärt und in das Universum eingebettet, lässt aber auch noch jede Menge Platz für Spekulationen und Spielraum für neue Ideen.

Dann wäre da der Handlungsstrang des Kylo Ren, über den aktuell nicht viel zu sagen bleibt, ohne einen großen Teil der Wendungen und Überraschungen zu verraten. Deshalb belassen wir es nun vorerst dabei.

Und schließlich ist da noch die Handlung rund um die Resistance und die First Order. Die First Order, die die Zeiten des Imperiums wieder aufleben lassen möchte, hat eine Superwaffe gebaut. Die Resistance versucht, auch diese neu formierten Überbleibsel des Imperiums zu eliminieren. Zudem befindet sich die First Order ebenso auf der Suche nach Luke Skywalker. Somit schließt sich der Kreis wieder und die großen und die vielen kleineren Handlungsstränge gehen Hand in Hand.

Kritik zu Star Wars: Das Erwachen der Macht

Der Film setzt sich aus zahlreichen Komponenten zusammen, sodass diese einzeln betrachtet werden sollten. Fangen wir mit der Superwaffe an. So manch einer mag dabei an den Todesstern denken, doch Kenner des Expanded Universe werden wohl eher an Centerpoint oder auch den Sonnenhammer erinnert. Schließlich handelt es sich bei dieser Superwaffe, um einen zu einer Station umgebauten Planeten.

Aufgrund der Superwaffe wurde Star Wars: Das Erwachen der Macht bereits im Vorfeld häufig als Abklatsch von Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung abgestraft. Zwar bestehen hier gewiss einige wenige Parallelen, doch werden bei weitem nicht genügend Argumente geliefert, um diese Behauptung zu untermauern.

Aber kommen wir zum Elefant im Raum: Wie funktioniert der Generationenwechsel? Die alte Riege ist – mit Ausnahme von Luke Skywalker – auf zahlreichen Postern, Bannern und Merchandise-Produkten abgebildet.

Star Wars: Das Erwachen der Macht
Star Wars: The Force Awakens
L to R: Chewbacca (Peter Mayhew) and Han Solo (Harrison Ford)
Ph: Film Frame
©Lucasfilm 2015

Doch der Film handelt auch von einer neuen Generation und diese wird spürbar präsent eingesetzt. Tatsächlich dreht sich der Film fast ausschließlich, um die „Neuen“, wenngleich vor allem Han Solo (Harrison Ford) und Chewbacca (Peter Mayhew) das ihrige dazu tun, um den neuen Gesichtern unter die Arme zu greifen.

Fakt ist aber: John Boyega, Daisy Ridley, Oscar Isaac und Adam Driver können das auch richtig gut allein. Als Zuschauer erhält man nicht den Eindruck, als wären die Schauspieler/innen mit ihren Charakteren und der riesigen Welt, in der diese angesiedelt sind, überfordert. Stattdessen wissen die Darsteller/innen bestens zu überzeugen. Die Charaktere wirken nicht fremd, sondern so als wären sie seit langem fester Bestandteil dieser weit, weit entfernten Galaxis. Dabei scheinen diese solide, bieten größtenteils einen ausführlichen Background und bringen zudem jeweils einen ganz eigenen Konflikt mit.

STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT
Finn (John Boyega)
©Lucasfilm 2015

Das ist nicht nur auf der hellen Seite der Fall, sondern auch auf der dunklen Seite. Kylo Ren (Adam Driver) eiferte schon im Trailer fleißig hinter seinem großen Vorbild Darth Vader her. Dabei fragt sich der Fan natürlich schon, ob Kylo Ren jemals in die Fußstapfen des Kult-Bösewichts treten kann. Driver gelingt es aber auf jeden Fall, dem Charakter ein tiefgreifendes Profil aufzudrücken. Hinzu kommt Ren ist äußerst unberechenbar. Und gerade das ist es, das ihn so gefährlich macht.

Überflüssig sind Han Solo, Leia Organa, Chewbacca und Co. allerdings noch lange nicht. Denn sie liefern einen wichtigen Beitrag zum Film und gerade Han Solos Präsenz macht es den alteingesessenen Fans leichter, sich mit der neuen Generation anzufreunden. Die äußerst begrenzte Screen Time von R2-D2 und C-3PO fällt hingegen kaum auf. Tatsächlich bringt hier BB-8 frischen Wind in die Sache und nimmt wie seine beiden Droiden-Kollegen kein Blatt vor den Mund – wenn auch nur in Biep-Lauten 😉

Was es sonst noch zu Star Wars: Das Erwachen der Macht zu sagen gibt

STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT
Rey (Daisy Ridley), der Droide BB-8 und Finn (John Boyega)
©Lucasfilm 2015

Der Film steckt voller Wendungen und Überraschungen. Das macht es auch so schwierig, ein spoilerfreies Review zu schreiben.

Fans der Original-Trilogie werden jedenfalls voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Zahlreiche Anspielungen machen den Film äußerst unterhaltsam und auch Fans des Expanded Universe dürfen sich auf die ein oder andere Referenz freuen. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz – vom Schmunzeln bis zum Lauthals-Lachen. Dieser basiert aber weder auf plüschigen Ewoks, noch auf einem stieläugigen Jar Jar Binks, sondern ist gut platziert und gut inszeniert.

Zwar sind nicht alle Fans mit dem Reboot dieses Teils des Star Wars-Universums zufrieden und diese werden in diesem Fall gewiss etwas finden, das sie nicht gut heißen werden, aber insgesamt haben sich die Macher Mühe gegeben, das ein oder andere einzubauen, das nur erkennen wird, wer die Bücher und Comics gelesen hat. Hier wurde sich offensichtlich bedient.

Bedient wurde allerdings leider nicht der Anspruch an gutes 3D. Tatsächlich war dies der Aspekt, der in der insgesamt äußerst gut gelungenen Fortsetzung, am meisten zu enttäuschen wusste. Wer kann, sollte daher in 2D schauen und sich den Aufpreis für 3D lieber für einen zweiten Kinobesuch zur Seite legen.

Fazit

Natürlich liegt es wieder ganz im Ermessen des Einzelnen, ob Star Wars: Das Erwachen der Macht die Erwartungen des Kinobesuchers erfüllen kann. Doch sieht man hier deutlich, wie viel Arbeit und Aufwand betrieben wurde, um den Flair der alten Filme einzufangen. Der dezent genutzte moderne Touch, der aufgelegt wurde, tut dem Film keinen Abbruch und wirkt gut eingesetzt, statt so übertrieben wie beim Star Trek-Reboot.

Alles in allem dürfte Star Wars: Das Erwachen der Macht die Fanherzen höher schlagen lassen und für so manch einen eine Wiedergutmachung nach der vielfach gehassten Prequel-Trilogie darstellen.




* Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Das bedeutet, dass ich beim Kauf über Links aus dem Amazon-Partnerprogramm oder beim Abschluss eines Abos eine Provision erhalte. Das hat keinerlei Auswirkungen auf den Preis.

Nicole Sälzle
Nicole Sälzle schreibt seit 2005 für Stargate-Project.de und legte damit den Grundstein für ihre Zukunft. Ihre jahrelange Erfahrung im redaktionellen Umfeld nutzte sie als Sprungbrett - erfolgreich. Mittlerweile schreibt die studierte Übersetzerin und Dolmetscherin für namhafte Newssites im Bereich Film & Serien. Unter dem Titel "Der Verlorene Sektor" bringt sie ihre eigene Sci-Fi-Romanreihe raus.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein