Review: Star Wars – Die letzten Jedi (spoilerfrei)

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Star Wars: The Last Jedi / Star Wars: Die letzten Jedi - Logo
(c) Disney / Lucasfilm

Da ist er also: der große Tag, an dem wir erfahren, wie Star Wars – Das Erwachen der Macht fortgeführt wird, an dem wir erfahren, wer Rey ist, ob sie sich von Luke Skywalker ausbilden lässt, was aus Finn wird und wie mächtig die Bedrohung durch Supreme Leader Snoke und die First Order ist. Doch wie genau macht The Last Jedi dort weiter, wo The Force Awakens aufhörte?

Photo: Industrial Light & Magic/Lucasfilm..©2017 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

Die Handlung von Star Wars – Die letzten Jedi

Rey ist auf Ahch-To angekommen, um Luke Skywalker sein Lichtschwert zurückzugeben und ihn zum Widerstand zurückzuholen. Schließlich sei er laut Leia Organa die letzte Hoffnung der Resistance, nachdem ein großer Teil der neuen Republik vernichtet wurde.

Während Rey zunächst auf taube Ohren trifft und sich selbst auf die Suche nach Antworten begibt, befinden sich die Reste des Widerstands auf der Flucht vor der Ersten Ordnung, die unter Snokes Kommando erbarmungslos Jagd auf die Rebellen macht und diese zu verzweifelten Mitteln greifen lässt.

Inmitten dieser Wirren versucht auch Kylo Ren / Ben Solo seinen Platz zu finden, selbst wenn das bedeutet, seine Vergangenheit vollständig auslöschen zu müssen.

Kritik zu Star Wars – Die letzten Jedi

An dieser Stelle sei nochmals ausdrücklich gesagt, dass ich nicht spoilern werde, weshalb dieses Review äußerst allgemein ausfällt. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich ein Review nachschieben, das detaillierter auf die Ereignisse in The Last Jedi eingeht. Es soll aber jeder die Gelegenheit haben, den Film unbefangen zu sehen.

Nachdem Star Wars – Das Erwachen der Macht Parallelen zur Handlung von Eine neue Hoffnung aufwies, machte lange Zeit die Furcht die Runde, Die letzten Jedi könnte eine Kopie von Das Imperium schlägt zurück werden. Ist es das? Oder wäre es das vielleicht sogar besser gewesen?

Zur Handlung selbst sei aus Spoilergründen gar nicht zu viel gesagt. Jedoch muss man an dieser Stelle klipp und klar sagen: Welche Handlung? Wir haben einerseits den Rey-/Luke-Handlungsstrang, andererseits den Resistance-/First Order-Handlungsstrang, der sich später in zwei Stränge aufsplittet und zwei der Charaktere auf eine gefährliche Mission schickt.

Wenngleich jeder dieser Handlungsstränge relativ geradlinig ist, führt er zu mehreren Schauplätzen und das ist es vielleicht gerade, was die Handlung zu einem richtig großen Flickenteppich verkommen lässt. Kein Ort scheint richtig ausgekostet zu sein, keine Station richtig abgehakt. Die Charaktere treten auf der Stelle, die Zuschauer auch.

Mit vielen großen Fragen wurden die Kinozuschauer aus Star Wars – Das Erwachen der Macht entlassen. Und mit denselben Fragen verlassen sie auch den Kinosaal nach Star Wars – Die letzten Jedi – vielleicht sogar mit einigen mehr.

Es wirkt fast, als wäre der Film ein wenig feige. Statt neue Wege einzuschlagen, wird jedes Mal kurz bevor Konsequenzen mit Tragweite eintreten ein Rückzieher gemacht. Schnell wird dann die Notbremse gezogen oder fleißig zurückgerudert.

Es gibt viele gute Ansätze, doch nichts wurde wahrlich zu Ende gedacht. Es fehlt an Symbolik, wie sie – so häufig Das Erwachen der Macht auch angeprangert wurde – dem Vorgänger noch innewohnte (man denke an das Lichtspiel bei der entscheidenden Szene auf der Brücke), Twists überraschen nur kurzzeitig, gehen dann aber reichlich spurlos am Zuschauer vorbei. Es fehlt die Magie, die den Zuschauer mit den Charakteren mitfiebern und in der Handlung aufgehen lässt, obwohl sich gerade Daisy Ridley, Adam Driver und Mark Hamill mächtig ins Zeug legen und großartige Vorstellungen abliefern.

Andere Charaktere, vor allem die „ganz neuen“, bleiben hingegen reichlich blass. Es fehlt ihnen, wie auch der Handlung, an Tiefe. Wer darauf hofft, mehr über die Legenden der Jedi, die Vergangenheit der bedeutenden Charaktere und die Zeit zwischen Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Das Erwachen der Macht zu erfahren, der wird mächtig enttäuscht.

Diese Kritikpunkte, die möglichst weit gefasst wurden, sorgen dafür, dass man den Kinosaal hin- und hergerissen verlässt. Star Wars – Die letzten Jedi bietet durchaus positive Momente, überraschende Momente, tolle Szenen und vor allem eine großartige Interaktion zwischen Rey und Ben. Auch am Setting und der Ausarbeitung der Landschaften und Kreaturen kann man gewiss nicht meckern. Doch insgesamt fühlt es sich an, als trete die Sequel-Trilogie mitsamt ihrer Hauptcharaktere auf der Stelle.

Fazit

Als eingefleischter Star Wars-Fan wollte ich Star Wars – Die letzten Jedi wirklich lieben. Die Trailer sahen vielversprechend aus und Star Wars – Das Erwachen der Macht bot ein perfektes Sprungbrett, um mit frischen Ideen weitermachen zu können. Doch statt frischen Ideen präsentiert man uns schlichtweg gar keine Ideen. Große Offenbarungen – auf die eine oder andere hatte man gewiss gehofft – blieben aus und weder die Handlung noch die Charaktere gewinnen immens dazu. Somit ist Star Wars – Die letzten Jedi hauptsächlich ein weiteres Kapitel in einem vielschichtigen und weitläufigen Universum, das zwar mit allerhand Liebe zu Details gespickt ist, aus der Vorlage aber viel zu wenig macht. Ob der Zuschauer Zugang zu diesem Kapitel findet, ist natürlich wie immer Geschmackssache, ein Meisterwerk sieht allerdings anders aus.




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Nicole Sälzle
Nicole Sälzle schreibt seit 2005 für Stargate-Project.de und legte damit den Grundstein für ihre Zukunft. Ihre jahrelange Erfahrung im redaktionellen Umfeld nutzte sie als Sprungbrett - erfolgreich. Mittlerweile schreibt die studierte Übersetzerin und Dolmetscherin für namhafte Newssites im Bereich Film & Serien. Unter dem Titel "Der Verlorene Sektor" bringt sie ihre eigene Sci-Fi-Romanreihe raus.

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