Review: Broadchurch Staffel 1

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Review Teaser

Für ganz schön viel Aufsehen hat die britische Serie Broadchurch gesorgt, in der Doctor Who Darsteller David Tennant in einem kleinen Städtchen als frisch versetzter Detective schnell im Mordfall eines Jungen ermitteln muss.

Um was geht es in Broadchurch Staffel 1?

Broadchurch ist ein kleines britisches Küstenstädtchen, in dem jeder jeden kennt und die Einwohner ein friedliches und idyllisches Leben führen. Doch dies ändert sich schlagartig, als der junge Danny Lattimer eines Nachts verschwindet und am nächsten Morgen seine Leiche am Strand gefunden wird.

Die Ermittlungen der Polizei unter DI Alec Hardy (Tennant) und seiner Partnerin Ellie Miller (Olivia Colman) machen die ganze Sache natürlich nicht einfacher. Während Miller in Broadchurch zuhause ist und dort viele Freunde hat, denen sie die Tat nicht zutrauen würde, stellt Hardy das genaue Gegenteil dar. Nach einer verpatzten Ermittlung in einem Mordfall wird er nach Broadchurch versetzt und besetzt dort nun den Posten, auf den Miller sich beworben hatte. Das allein macht ihn natürlich schon zum Außenseiter – abgesehen davon, dass er im Fall Danny Lattimer jeder Spur nachgeht und damit jeden Einwohner ins Visier nimmt, der kein Alibi hat.

Kritik zu Broadchurch Staffel 1

Die 8 Episoden der 1. Staffel Broadchurch widmen sich voll und ganz dem Mordfall Danny Lattimer. Dies bietet genügend Spielraum, um jeden Faktor und jeden Verdächtigen genauer zu beleuchten. Das mäßige Tempo, mit dem sich die Staffel entwickelt, mag für den einen typisch britisch sein, für den anderen etwas gewöhnungsbedürftig. Gerade amerikanische Serien entwickeln sich schneller.

Dennoch ist Broadchurch Staffel 1 alles andere als langweilig, da prinzipiell jeder Charakter verdächtigt werden kann. Die verschiedenen Aussagen, Informationen und Spuren lassen es auch zu, dass mehrere Verdächtige im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen, ohne, dass dies zu konstruiert wirkt. Nur langsam werden dabei allerdings be- oder entlastende Beweise gesammelt, sodass auch der Zuschauer dazu angehalten ist, sich über den Täter Gedanken zu machen und mitzufiebern, ob die Ideen in die richtige Richtung führen. Dies mag vor allem Kritikern an Serien wie CSI oder NCIS gefallen, die den amerikanischen Krimis vorwerfen, Informationen und Beweismittel werden viel zu schnell ausgewertet, um ein realistisches Bild echter Ermittlungen wiederzugeben.

Broadchurch wirkt insgesamt eher kühl und düster, was nun weder positiv noch negativ zu bemerken ist. Es unterstreicht jedoch die Situation, in die der Zuschauer innerhalb der Serie versetzt wird. Durch die zahlreichen Verdächtigungen spitzt sich die Lage zudem mehrmals zu, wodurch Spannung aufgebaut wird. Die Charaktere werden im Lauf der 1. Staffel gut herausgearbeitet und dargestellt. Vor allem durch die gegensätzlichen Gemüter von Ellie Miller und Alec Hardy, die trotz allem an einem Strang ziehen müssen, schafft man eine interessante Konstellation im Maincast.

Bestens wird aber vor allem auch das typische Kleinstadt-Feeling vermittelt. Dabei wird allerdings nicht auf eine enorme Einleitung gesetzt. Nur Minuten nach Beginn der Serie steigt man direkt in den Fall ein und die Ermittlungen beginnen, im Zuge derer dann bestens wiedergegeben wird, wie sich die Bewohner einer Kleinstadt verhalten, wenn etwas abseits der Norm geschieht, dass dann auch noch weitreichend und extrem ist wie ein Mord. Dabei wird zum einen vor Klischees nicht Halt gemacht, zum anderen aber spielen auch hier wieder die Beziehungen der Charaktere untereinander eine wichtige Rolle – und die Tatsache, dass auch in dieser scheinbar idyllischen Kleinstadt viele nach außen hin ein perfektes Leben führen, bei genauerem Blick aber auffällt, dass hier viel Schein und wenig Sein ist. Auch im offensichtlich perfekten Broadchurch gilt die Devise: Nobody’s perfect.

Beyond-Faktor

Viele dürfte natürlich nicht nur die Prämisse der Serie Broadchurch zum Einschalten bewegt haben, sondern auch die Tatsache, dass Ex-Doctor-Who David Tennant in einer Hauptrolle zu sehen ist. In dieser ist er natürlich dementsprechend präsent und kann beweisen, dass er die äußerst düstere Handlung von Broadchurch tragen kann. Dabei kommt er nicht als der perfekte DI daher, sondern spielt einen Charakter, der seine Geheimnisse hat und zugleich alles tut, um den im Mordfall Verdächtigen ihre Geheimnisse zu entlocken. Zu lachen hat er dabei in Broadchurch nichts, sodass Fans sich vielleicht freuen, ihn auch in einer sehr ernsten Rollen zu sehen.

Vergessen werden darf aber auch Arthur Darvill nicht, der Doctor Who Fans ebenfalls ziemlich gut bekannt sein dürfte. In seiner Rolle als Priester taucht er meist dann auf, wenn einer einen guten Rat braucht. Seine Szenen sind aber auch stets so gestreut, dass sie den Zuschauer zum Nachdenken anregen – nicht nur über das übliche Blabla, sondern auch über den in der 1. Staffel behandelten Fall. Darvill spielt dabei einen der vielen Nebencharaktere, die in Broadchurch positiv durch eine gute Herausarbeitung und vor allem auch Darstellung herausstechen und dadurch der Serie ein rundes Feeling verleihen.




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