Noris Force Con 4 – Eventbericht: Der Freitag

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Noris Force Con 4

Die Noris Force Con 4 begann am Freitag, den 11.  September 2015. Als Veranstaltungsort diente dieses Mal das Gemeinschaftshaus Langwasser, denn wie sich später herausstellen sollte, wäre das Nicolaus-Copernicus-Planetarium, in dem die zwei letzten NFCs abgehalten wurden, nun wirklich viel zu klein gewesen.

Allein die Fan-Stände, die zahlreichen Vitrinen, die Händlerräume und die Workshops unterzubringen, wäre in der einstigen Location kaum möglich gewesen. Doch dazu später noch mehr.

Die Pressekonferenz

Wie die Branchengrößen begann auch die Noris Force Con 4 mit einer Pressekonferenz, zu der die zahlreichen Gäste eingeladen waren. Nach einer kurzen Vorstellung der Gäste, der Vortragenden und der Veranstaltung selbst, wurde das Mikrofon an den Kinderschicksale Mittelfranken e.V. übergeben. Dieser Verein unterstützt Familien mit schwerkranken und schwerstbehinderten Kindern, wenn Krankenkassen und weitere Einrichtungen die Leistungen für die Therapien nicht mehr übernehmen, was laut der Vorsitzenden Birgid Schwenk schneller der Fall ist, als dies den meisten Menschen bewusst ist. Doch schon die kleinsten Therapien, die große Erfolge bringen können, sind für die Familien oftmals zu teuer. Hier springt dann der Kinderschicksale Mittelfranken e.V. ein. Der Verein bestehend aus 4 Personen, der sich jährlich Unkosten von rund 100.00 Euro gegenüber sieht, finanziert sich dabei lediglich über Spenden. Daher freute sich der Kinderschicksale Mittelfranken e.V. natürlich überaus über die Zusammenarbeit mit der Noris Force Con 4, deren Reinerlös vollständig an den Kinderschicksale  Mittelfranken e.V. gehen sollte.

Als die Gäste zu Wort kamen, erzählte Robert Watts, dass ihn mit dem Veranstaltungsort Nürnberg seit jeher eine Star Wars-Geschichte verbindet. Denn Nürnberg verfügt über die weltgrößte Spielzeugmesse, zu der auch sein Star Wars-Team einst gereist war. Die Props der Filme setzten sich ja schließlich nicht aus Luft zusammen. Und so plante man, Modellbau-Kits zu kaufen, um einzelne Teile daraus zur Herstellung von Props zu verwenden. Letztlich wurden das Team aber vom Kit-Hersteller in die Fabrik eingeladen und durfte sich die einzelnen Teile zusammenkaufen, ohne ganz Sets wegen teilweise nur einem oder zwei Teilen kaufen zu müssen.

Ebenso wusste Watts von seinem Besuch am Set von Star Wars – Das Erwachen der Macht zu berichten. Während es natürlich keine Details gab, die nicht schon bekannt wären, berichtete er von einem tollen Tag am Set, bei dem seine Enkel Harrison Ford kennenlernen durften, der noch immer so freundlich und nett gewesen sei, wie schon beim Dreh der Original-Trilogie. Das Set selbst habe Watts beeindruckt. Vor allem der Millennium Falcon, der genau so aussähe wie damals. Insgesamt bekam er ein sehr gutes Gefühl und könne sich nur auf den neuen Film freuen.

Hier stimmte auch LEGO-Designer Niels M. Frederiksen zu, der bereits seit Frühjahr 2014 an den neuen LEGO-Sets zu Star Wars – Das Erwachen der Macht arbeitet und somit Props und Sets sehen durfte, die aus den beliebten Klötzchen entstehen sollten. Sein erster Eindruck sei dabei gewesen, dass es sich gut und richtig anfühlte. Das Feeling der Originaltrilogie kam bei ihm jedenfalls auf.

Synchronsprecher Hans-Georg Panczak gab zudem einen Einblick, wie geheim alles um Star Wars – Das Erwachen der Macht ist. So sei er froh, endlich über den Trailer reden zu dürfen, in dem er Luke Skywalker erneut sprach. Doch zur Aufnahme bekam er nur diesen einen einzigen Satz, der völlig aus dem Kontext gerissen war. Dadurch sei es schwierig zu erkennen gewesen, wie er diesen Satz betonen sollte. Abgesehen davon hätte er allerdings nicht einmal seiner Frau sagen dürfen, wo er am Tag der Aufnahme gewesen war, geschweige denn, was er für welches Projekt getan hatte.

Alan Harris, Alan Flyng
Alan Harris und Alan Flyng während der Opening Ceremony
Jeremy Bulloch, Kenneth Colley
Jeremy Bulloch und Kenneth Colley während der Opening Ceremony
Caroline Blakiston, Dermot Crowley
Caroline Blakiston und Dermot Crowley während der Opening Ceremony
Timothy Zahn, Niels M. Frederiksen und Nick Maley Noris Force Con 4
Timothy Zahn, Niels M. Frederiksen und Nick Maley bei der Opening Ceremony

Während natürlich ein starker Fokus auf Star Wars – Das Erwachen der Macht lag, durften aber auch Fragen abseits der Episode VII nicht fehlen. Autor Timothy Zahn erklärte so unter anderem, wie es dazu kam, dass er die erste Thrawn-Trilogie schrieb, die für viele Fans noch heute wie Episode VII, VIII und IX gehandelt wird. So kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen Lucasfilm und Bantam und er durfte sich glücklich schätzen, dass Lucasfilm sein Schreibstil gefallen und er den Zuschlag erhalten hatte, die Bücher zu schreiben. Eine Enttäuschung, dass das Expanded Universe nun mehr nur Legends ist und eine neue Timeline aufgebaut wird, ist es für ihn nicht, denn er vermutet, dass so manches Element aus dem Legends-Universum auch Einzug in die neue Timeline halten wird.

Ähnliches Glück wie Autor Timothy Zahn hatte auch Darth Vader Darsteller Dave Prowse. Er erzählte, dass er eines Tages einen Anruf von George Lucas erhalten hätte, der ihn für Star Wars buchen wollte. Doch George Lucas sagte den meisten damals noch nichts und auch Star Wars natürlich nicht. Deshalb erkundigte er sich erst einmal, wer er eigentlich sei und was ihm an Ideen vorschwebte. Letztlich hätte er bekanntermaßen zugesagt, womit er einfach so schnell gebucht wurde und nicht hatte vorsprechen müssen.

Die andauernde Beliebtheit der Saga erklärte sich Kenneth Colley, der in Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter den Admiral Piett spielte, damit, dass es sich bei Star Wars nicht einfach nur um Science-Fiction handle, sondern auch um ein Märchen, das viele Elemente in sich vereint, die beim Publikum gut ankommen.

Die Opening Ceremony

Eine Convention wie die Noris Force Con 4 benötigt natürlich auch eine Opening Ceremony und die wurde ausführlich gestaltet. Mit Videos, die die Gäste vorstellten und Rückblicken auf die vergangenen Events. Allein hier sah man schon, wie sich das Event innerhalb von 4 Veranstaltungen maßgeblich verändert hatte.

Vor allem Jeremy Bulloch und Dave Prowse wurden von den Fans geradezu mit Applaus überschüttet, schließlich waren sie für dieses Event die Headliner und sind trotz ihres häufigen Erscheinens auf Conventions in Deutschland doch relativ selten zu sehen.

Neben den Gästen wurden auch einige Programmpunkte vorgestellt, auf die sich die Fans in den kommenden 3 Tagen freuen durften, und die Shows der lichtschwertschwingenden Truppe Saberproject wurden kurz mit einer Einlage angeteasert.

Die Panels am Freitag

Nick Maley

Nick Maley Noris Force Con 4
Nick Maley im Panel

Den Auftakt machte Nick Maley mit einem Vortrag, in dem er schon einen kurzen Einblick in sein Projekt FXpo bot, das am Sonntag in einem eigenen Panel noch ausführlicher dargestellt werden sollte. Bei der FXpo handelt es sich um das Vorhaben, eine Ausstellung mit computeranimierten Elementen umzusetzen. Sieht man beispielsweise als Ausstellungsstück eine Rüstung von Boba Fett, würde Jeremy Bulloch in einem Video daneben erscheinen, der seine Erfahrungen vom Dreh und mit der Rüstung mit dem Besucher der Ausstellung teilt.

Auch stellte Maley die Follow Your Star Foundation vor, die mit der FXpo Hand in Hand geht. Allerdings musste er den Con-Besuchern auch einräumen, dass sie bereits tun, wofür die Follow Your Star Foundation gegründet wurde: seinen eigenen Interessen und Leidenschaften zu folgen. Denn in einer Welt, in der Mobbing weit verbreitet ist, würden vor allem Kinder und Jugendliche oftmals nur das tun, was allgemein anerkannt ist, statt ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Follow Your Star setzt sich daher dafür ein, dass diese tatsächlich ihrer Leidenschaft nachgehen und ihre Hobbys ausleben.

Natürlich durfte auch die Geschichte von Nogard nicht fehlen, einer Kreatur, von der Maley stets ehofft hatte, sie in einer der Szenen auf Dagobah zu sehen. Doch dies war leider nie der Fall. Der nun überarbeitete Nogard wurde allerdings vorgestellt und ausgestellt und soll es später auch in die FXpo schaffen. Doch das Highlight des Panels war die Enthüllung eines anderen Projektes.

Nick Maley Noris Force Con 4
Nick Maley enthüllt den Nogard

Wie Maley erklärte, sind er und die damaligen Yoda-Schöpfer die einzigen, die auch heute noch wissen, wie Yoda entstanden ist, welche Änderungen getätigt wurden und wie man die Figur zum Leben erweckte. Die misslungene Yoda-Puppe aus Star Wars Episode I – Die dunkle Bedrohung, die später durch CGI ersetzt wurde, sei der beste Beweis dafür, dass andere Probleme hätten, Yoda umzusetzen. Deshalb ist es Maleys Ziel, mit Hilfe von Crowdfunding einen neuen Yoda nach dem Originalvorbild zu erstellen, der voll funktionsfähig wäre und jederzeit für einen Film zu Rate gezogen werden könnte. Dieser Yoda solle Teil von Ausstellungen werden und zugleich Disney und Lucasfilm die Möglichkeit bieten, kostenlos und ohne jedes Risiko auf einen Yoda zurückgreifen zu können, sollte jemals wieder einer für einen Film benötigt werden.

Der OSWFC und die Geschichte des deutschen Fandoms

Im Zeichen der Macht
Das Buch „Im Zeichen der Macht“ erscheint Anfang 2016 und erzählt die Geschichte des deutschen „Star Wars“-Fandoms.

Auf den unterhaltsamen und informationsreichen Vortrag von Maley gab es eher regionalere Informationen zu Star Wars. Robert Eiba und Marco Frömter vom Offiziellen Star Wars Fan-Club hielten einen Vortrag über die Entwicklung im deutschen Fandom.

Der Vortrag gab Einblicke in das Fandom und die verschiedenen konkurrierenden Clubs, die einst das deutsche Fandom massiven Spannungen unterwarfen. Aber auch die Entstehung des Europäischen Star Wars Fan-Clubs, dem Vorgänger des Offiziellen Star Wars Fan-Clubs, wurde aufgezeigt. Spannende Einblicke boten vor allem die mitgebrachten alten Fanzines, deren Entstehung in der heutigen Zeit allein aus lizenz- und urheberrechtlichen Gründen schon gar nicht mehr denkbar wäre.

Aufmerksam machten die beiden Vortragenden aber auch auf ihr bald erscheinendes Buch, in dem die Geschichte des deutschen Star Wars-Fandoms noch weit ausführlicher und mit zahlreichen Eindrücken vieler Beteiligter dargestellt wird. Das Buch Im Zeichen der Macht – Die Geschichte des deutschen Star Wars-Fandoms erscheint Anfang 2016.

Rebellion – Frage- und Antwortstunde mit Caroline Blakiston und Dermot Crowley

Am späten Nachmittag wurden Caroline Blakiston (Mon Mothma) und Dermot Crowley (General Madine) auf die Bühne gebeten, die sich zunächst auf ein moderiertes Panel, dann aber auch auf Fanfragen einließen. Beide Darsteller beantworteten diese Fragen mit viel Humor, brachten aber stets auch zum Ausdruck, wie viel Respekt sie vor den Fans und dem ganzen Star Wars-Universum hatten.

Caroline Blakiston Noris Force Con 4
Caroline Blakiston (Mon Mothma) im Panel

So hätte sich keiner der beiden damals vorstellen können, dass die Filme auch Jahrzehnte nach ihrem erscheinen noch in diesem Ausmaß gefeiert werden sollten, geschweige denn, dass sie nach über 30 Jahren noch auf Conventions eingeladen werden würden.

Natürlich wurden sie gefragt, wie sie zu ihren Rollen gekommen waren und sowohl Blakiston als auch Crowley erklärten, dass sie nicht hätten vorsprechen müssen. Stattdessen hätten sie lediglich ein Gespräch mit George Lucas und weiteren Verantwortlichen gehabt, nach dem sie den Zuschlag für ihre jeweiligen Rollen bekommen hatten. Caroline Blakiston merkte amüsiert an, dass sie damals die aus ihrer Rolle bekannten kurzen roten Haare gehabt hätte und angeboten hätte, dies für die Rolle zu ändern. Allerdings sei dies genau richtig gewesen, weshalb sie ihrer Frisur wohl den Job zu verdanken hätte.

Dermot Crowley berichtete außerdem davon, wie ein Bekannter ihn völlig überrascht angerufen hatte, um ihm zu sagen, dass es ihn nun als Action-Figur gibt. Dabei kam er auch auf den Bart zu sprechen, den er selbst wohl überhaupt nicht gemocht hatte, der für die Rolle aber Pflicht gewesen sei. So scherzte er schließlich, als er die Action-Figur und deren Bart einst gesehen hätte, hätte er vermutet, diese sei bereits fertig gewesen, ehe er gecastet wurde, womit er eben jenen Bart benötigt hätte.

Dermot Crowley Noris Force Con 4
Dermot Crowley (General Madine) im Panel

In Anbetracht der bevorstehenden Episode VII erklärten beide, dass sie gerne ins Star Wars-Universum zurückkehren würden, doch wurden sie bis dato nicht gefragt. Jedoch arbeiteten beide noch als Schauspieler, sowohl für der Kamera als auch auf der Theaterbühne. Durch Conventions sähen sie sich gelegentlich wieder, wobei sie auch abseits von Conventions hier und da die Stücke von einander anschauen würden. Allerdings bedauerten sie sehr, bislang abseits von Star Wars noch kein weiteres gemeinsames Projekt gehabt zu haben.

Das Hörspiel-Panel mit Hans-Georg Panczak, Susanna Bonaséwicz, Oliver Döring und Ila Schnier von Wittich

Für viele war dieses Panel am Freitag ein Highlight, denn die Hörspiele von IMAGA sind aufgrund ihrer guten Umsetzung äußerst beliebt. Nachdem Wolfgang Pampel, der aus gesundheitlichen Gründen hatte kurzfristig absagen müssen, von den anderen Gästen entschuldigt wurde, gab es zunächst einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen von IMAGA.

Hans-Georg Panczak und Susanna Bonaséwicz Noris Force Con 4
Hans-Georg Panczak und Susanna Bonaséwicz (dt. Stimmen von Luke und Leia) bei der Pressekonferenz

Das Publikum erfuhr mehr über den Aufwand, der betrieben wird, um ein solches Hörspiel umzusetzen und nutzte ausgiebig die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Lizenzen, Sounds, Aufnahmen und die Umsetzung des Romans „Erben des Imperiums“ als Hörspiel wurden genauer erläutert, was einen spannenden Einblick bot. Unterhaltungswert hatte aber auch die völlig „improvisierte“ Szene, die Hans-Georg Panczak und Susanna Bonaséwicz als Luke und Leia lasen und bei der sie von Oliver Döring als Chewbacca bestens unterstützt wurden.

Natürlich fiel auch die Frage, ob die beiden Synchronsprecher bereits wüssten, ob sie in Episode VII wieder dabei seien. Dies beantworteten beide mit einem „Nein“. Zwar dürften sie nichts sagen, selbst wenn sie dabei wären, doch wüssten sie definitiv noch nichts, was nicht verwunderlich sei. Schließlich würde die Filmindustrie heutzutage Dinge wie die Synchronisation oftmals äußerst kurzfristig ansetzen. Es bleibt also spannend….

Das „Drum-herum“

Aber auch abseits des Hauptsaals, in dem auch ein Vortrag zum Fan-Film Regrets of the Past und ebenso ein Vortrag von den Star Wars Fans Tunisia stattfanden, gab es auch am Freitag schon allerhand zu entdecken. Die Vitrinen, die die Korridore zierten, warteten mit Figuren oder ganzen Dioramen auf. Fan-Stände boten jedwede Möglichkeit sich über Aktivitäten im Fandom zu informieren, das Project X-1 hatte den Tie-Fighter bereits vor dem Gemeinschaftshaus aufgebaut und auch so manche Ausstellung an Kostümen konnte sich natürlich sehen lassen.

Insgesamt lohnte sich somit auch der Besuch der Convention also auch schon am Freitag, der in der Regel der schwächste Eventtag ist, aber in diesem Fall schon jede Menge Programm zu bieten hatte.




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