Bericht: Die FANTREK to the Gate

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Der Schock und der Frust über die Absage der Trek-Gate to Your Star 2014 saß bei den Fans natürlich tief. Vor allem hatten viele nicht mehr die Option zu stornieren oder nur mit der Option auf einem Großteil der Kosten für Hotel und Anreise sitzen zu bleiben.

Auf Facebook taten viele kund, sich also dennoch mit Freunden zu treffen, woraus die Idee entstand, eine Ersatzveranstaltung zu planen. Die Bemühungen wurden ferner intesiviert, als bekannt wurde, dass einer der Stargäste – Manu Intiraymi, der erst eine Woche zuvor als Ersatzgast für Scarlett Pomers bestätigt wurde – bereits im Flieger saß, als die Veranstaltung gecancellt wurde und sich somit auf dem Weg nach Deutschland befand.

Daraus entstand plötzlich die FANTREK to the Gate, eine Alternativ-Veranstaltung für alle jene, die sich dennoch mit anderen Fans treffen wollten.

Ein Programm wurde auf die Beine gestellt, das als loser Rahmen für die Veranstaltung diente und tatsächlich fanden sich rund 100 Fans im Hilton Hotel Düsseldorf ein, um zumindest ein schwaches Trostpflaster zu haben.

Der Samstag begann mit einem Fan-Talk von Stargate-Project.de, es folgten ein Panel und eine Trailershow mit Manu Intiraymi, der hier verschiedene seiner Projekte vorstellte und Fragen beantwortete. Im Panel erzählte er zudem über das harte Leben im Show Business und dass man als Schauspieler heutzutage nur Erfolg hätte, würde man entsprechende Fan- und Followerzahlen auf Facebook und Twitter vorweisen können.

Am Samstag gab auch Reporter und Moderator Parviz Khosrawi einen Talk und erzählte auf unterhaltsame Weise von seinem Job und den vielen Begegnungen mit Stars, die er im Lauf seiner Karriere nun gemacht hat.

Vor allem bot das Programm aber auch viel Luft, um sich ausführlich mit alten Freunden zu unterhalten und neue Kontakte zu knüpfen, ehe am Abend die Band „Eat the Unicorn“ spielte.

Und auch der Sonntag hatte noch einiges geboten, wenngleich die Sightseeing-Tour ins Wasser fiel. Einen Vortrag hielt Martin Netter, der Besitzer der größten Star Trek-Sammlung. Dieser brachte auch ein paar wenige Exponate mit, mit denen er den Rahmen des Events aufzulockern versuchte.

Ferner gab es eine Ecke, in der Spiele bereit gestellt waren und wo sich die Fans bei entsprechenden Genre-Spielen näher kennenlernen konnten.

Für ein weiteres Panel stand auch Manu Intiraymi zur Verfügung, bevor es einen kurzen Vortrag zu einem Projekt für Sanctuary4Kids gab. Alles in allem bot der Sonntag aber weit weniger Programm als der noch relativ erfolgreiche Samstag. Auch weit weniger Fans kamen am Sonntag zusammen.

Manu Intiraymi stand an beiden Tagen für Fotos und Autogrammstunde zur Verfügung, sowie für ein Meet & Greet. Die Fotos wurden anschließend digital ausgegeben, wobei sich einige Fans auch zusammentaten, einen DM zu finden, wo man die Bilder zum Signieren bereits ausdrucken lassen konnte.

Für ein improvisiertes Event war diese Veranstaltung also ein voller Erfolg und hat zumindest ein wenig Trost gespendet. Natürlich gab es viele Dinge, die einfach nicht so rund liefen, wie das gewesen wäre, hätte man mehr Vorlauf gehabt. Doch im großen und ganzen hatten die Fans, die sich doch in Düsseldorf einfanden zumindest eine: Spaß.

 

Der Blick in die Zukunft

Alles in allem war dieses improvisierte Event jede Menge Spaß und ein voller Erfolgt. Dennoch: vor Ort fielen bereits einige negative Dinge auf.

Dass jemand die Leitung und Organisation einer solchen Veranstaltung übernehmen muss, selbst wenn sie noch so kurzfristig ist, ist natürlich ebenso klar. Reden alle durcheinander herrscht Chaos und nichts geht voran. Dies ist aber kein Argument dafür, dem Stargast das Wort zu entreißen, kaum, dass das Gespräch auf Kulissen oder Uniformen kommt und sich selbst in den Vordergrund zu stellen.

Insgesamt hat die Orga an der FANTREK ein gutes Ergebnis abgeliefert, so gut, dass sie plant, dieses Event auch im nächsten Jahr zu wiederholen. Ob dies funktioniert? Ich wünsche es den Leuten, aber ich persönlich werde weder erscheinen, noch mache ich mir allzu viele Hoffnungen, dass das wirklich zusammengeht.

Gründe dafür sind unter anderem – auch wenn ich nun sicher auch als „Neider“ bezeichnet werde… :

  • Die meisten sind doch gekommen, um nicht auf Hotel- und Reisekosten sitzen zu bleiben, also dennoch irgendetwas aus dem Event zu machen. Da geplant wird, das künftige Event erneut im Hilton oder einem ähnlich teuren Hotel abzuhalten, ist zu bezweifeln, dass man erneut so viel Geld ausgibt – „nur für ein Fantreffen“.
  • Diskutiert wurde die Option, einen Stargast zu holen, um das Event interessanter zu gestalten, da dem Orga-Team doch zumindest ansatzweise klar zu sein scheint, dass ohne Stargast kaum einer nach Düsseldorf reisen wird, um an einem Fantreffen teilzunehmen. Dies macht die ganze Sache natürlich noch teurer, war man doch bereits ohne Stargast von einem Eventpreis von ca. 50 Euro ausgegangen.
  • Undurchsichtigkeit: Bereits am Event – natürlich war alles spontan – waren einige Dinge undurchsichtig. Wer organisiert was? Wie war das mit den 10 Euro Eintritt, um die Saalkosten zu decken? etc. Wurde auf Facebook zunächst von 10 Euro für das Event gesprochen, kommunizierte Herr Netter vor Ort, dass er von 10 Euro pro Tag ausgegangen war – was an keiner Stelle zuvor erwähnt wurde. Gedanken lesen kann der FANTREK-Besucher halt doch noch nicht.
  • Kritik: Kritikfähig war schon die Trek-Gate nicht. Das ist einer der Gründe, weshalb das Event gescheitert ist. Bei der FANTREK läuft man bereits jetzt Gefahr, denselben Fehler zu begehen. Die Orga ist toll und unfehlbar, bekommt man den Eindruck (Nicht falsch verstehen: Auch ich bin der Ansicht, dass an dem Wochenende großartige Arbeit geleistet wurde, ohne die wir auf dieses tolle Trostpflaster hätten verzichten müssen. Aber das macht einen noch lange nicht unfehlbar.). Bereits auf der FANTREK als auch in der vorübergehend geschlossenen FB-Gruppe wird eine Erwähnung des Trek-Gate-Events nicht geduldet. Statt sich zusammenzutun und von dem Veranstalter das Geld zurückzufordern, tut man, als wäre das nie geschehen. Wer die Trek-Gate erwähnt, fliegt.
    Wer Kritik oder einen Denkanstoß liefert, der der Orga nicht ins Konzept passt, wird als Neider abgestempelt. Liebe Orga, das hat nichts mit Neid zu tun, aber man darf im aktuellen Zustand der Euphorie auch nicht alles durch die rosarote Brille sehen. Erneut: Ihr habt tolle Arbeit geleistet, aber lasst das Geschehene doch erstmal sacken, ehe ihr alle, die Zweifel äußern oder mal hier mal da berechtigte Kritik üben, als Neider abstempelt.

 

Fazit zur FANTREK to the Gate

Die improvisierte Orga hat aus der Situation das beste gemacht und zahlreiche Fans haben mitgeholfen. Toll war auch, dass sich Manu Intiraymi fleißig unters Volk gemischt hat und versucht hat, für jeden das Beste aus dem Wochenende zu machen.

Leider hat das, was aktuell auf Facebook läuft, einen etwas faden Beigeschmack, denn nicht jeder, der nicht absolut begeistert ist, wird als Neider deklariert. Realismus wird eher ungern gesehen.

Im Gegenteil, ich vergönne der Orga ihren Erfolg – wie viele andere auch  – und wünsche ihnen das beste für die Zukunft. Für mich und zahlreiche andere Fans ist jedoch eines von vornherein klar gewesen: Das ist und war eine einmalige Sache, die gerade deswegen so toll und erfolgreich war, weil sie eben aus der Spontanität geboren war und zeigte, wie die Fans im Angesicht einer solchen Con-Katastrophe dennoch Großartiges auf die Beine stellen können.




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2 Kommentare

  1. Unglaublich, der Artikel trifft bis ins Mark zu.

    Auch mich störte die Vorgabe „darüber soll nicht gesprochen werden“, natürlich war an dem Wochende primär der Ersatz-Event zu wuppen, aber wer nicht schon resigniert hat („das Geld ist weg“) dem lag und liegt das wie ein Stein im Magen, ich erinnere mich an einen jungen Mann der über die alte Veranstaltung sagte „ich habe mir das vom Mund abgespart“. Hier wurde der Glauben an die Fan-Familie schon zerstört, denn in einer Familie ist man fair und ehrlich zu einander. In einer anständigen Familie jedenfalls.

    Man kann eine dunkle Vergangenheit nicht leugnen, sondern muss diese verarbeiten. Dazu gehört lückenlose Aufklärung, wo ist jedenfalls der Geld-TEIL, der zuletzt noch bei Xing lag? Warum 3 Tage vorher, so das manche günstigen Hotels nicht mehr gratis stornierten? Ist drei Tage vorher etwas desatröses passiert was wir noch nicht wissen, oder war dies einfach nur der Tag wo Xing überwiesen hat?
    Einfach nur (medial) abtauchen macht keinen schlanken Fuß, lieber Eidgenosse! Inzwischen habe selbst ich als Neuling verstanden, das das verlassen der zwei Leute im Sommer ein Omen war.
    Diese konnten offenbar nicht mitansehen, was auch immer da abgegangen ist. Hut ab vor den zwei Aussteigern, ich kenne euch zwar nicht, würde euch aber jederzeit Grüßen, im Gegensatz zu den beiden anderen die mich um mein VIP Dinner und einmal Picardo sehen gebracht haben.

    Würde mit ebensolcher Energie nach den Gründen der Pleite geforscht, als bei der Ersatzveranstaltung kritisiert, wäre das zackig aufgeklärt.

    Ich gebe auch zu bedenken, das sich künfig andere 3x überlegen werden, sich an eine „totalschaden-Baustelle“ eines anderen zu wagen und dort einen Handgriff zu tun.

    • Hallo, vielen Dank für dein Feedback. Gut zu wissen, dass es Leute gibt, die da ähnlich denken, wie ich das tue. Statt sich nur auf die Zukunft eines Fantreffens zu konzentrieren, sollte man erstmal mit den katastrophalen Con bzw. Nicht-Con-Ereignissen abschließen, die überhaupt zu dieser Ersatzveranstaltung geführt haben. Es geht schließlich um viel Geld und auch ich kenne viele, die sich zweimal überlegt haben, ob sie das Geld für die Trek-Gate ausgeben wollen oder nicht, sich im guten Glauben daran, dass das Event dann aber zu 100 % versprochen wurde, doch ein Ticket gekauft haben.

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